Prüfschwerpunkt Schmerzerkennung und -behandlung führte zu ersten Verbesserungen

80 Prozent von den Menschen in Alten-Heimen und Pflege-Heimen haben Schmerzen. 
Viele von diesen Menschen denken: Ich bin alt. Deshalb habe ich Schmerzen. Das ist normal.
Die Menschen sagen nichts.
Deshalb macht niemand etwas gegen die Schmerzen.
Aber die Schmerzen sind sehr schlimm für die Menschen.
Zum Beispiel:

• Die Menschen können nicht mehr gut leben.
• Die Menschen können Depressionen bekommen.
• Die Menschen können Angst bekommen.
• Die Menschen können nicht mehr gut schlafen.

Die Schmerzen können auch chronisch werden.
Das heißt: Die Schmerzen gehen nicht mehr weg.

Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf Gesundheit.
Das steht in der UN-Behindertenrechtskonvention. Die kurze Form ist: UN-BRK.
Dafür müssen die Menschen mit Behinderung auch Hilfe gegen Schmerzen bekommen.
Sonst ist das gegen das Recht auf Gesundheit. Und es ist gegen das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit.
Das heißt: Der Körper und die Seele von einem Menschen sollen gesund sein.
Manchmal bekommen Menschen mit Behinderung keine Hilfe gegen Schmerzen.
Dann kann das auch Gewalt sein.
Und es kann eine erniedrigende Behandlung sein.
Das heißt: Man behandelt einen Menschen schlecht.

Man muss etwas gegen Schmerzen machen.
Das muss man sofort machen.

Bernhard Achitz ist Volks-Anwalt. Das heißt: Er hilft den Menschen in Österreich.
Bernhard Achitz sagt: Man muss Schmerzen sofort behandeln.
Dafür muss man die Schmerzen früh genug sehen.
Bei manchen Menschen sieht man die Schmerzen nicht so schnell.
Zum Beispiel:

• bei älteren Menschen mit Demenz
• bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
• bei Menschen mit Kommunikations-Schwierigkeiten.

Diese Menschen können ihre Schmerzen nicht sagen.
Das kann auch zu Gewalt führen.

Die Volksanwaltschaft ist eine Behörde. 
Die Volksanwaltschaft hat Kommissionen. Eine Kommission ist eine Gruppe von Fach-Personen.
Die Volksanwaltschaft und die Kommissionen sind zusammen der Nationale Präventionsmechanismus.
Die kurze Form ist: NPM. 
Der NPM hat Alten-Heime und Pflege-Heime besucht.
Dabei hat der NPM besonders auf das Schmerz-Management geachtet.
Schmerz-Management heißt: Wie geht man mit Schmerzen um?
Der NPM hat von Juli 2022 bis September 2023123 Einrichtungen besucht.
Der NPM war in allen Bundesländern.
Der NPM hat mit 1.511 Bewohnern und Bewohnerinnen gesprochen.
Und der NPM hat sich Dokumente angeschaut.

Ergebnis:
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von der Studie haben viele Alten-Heime und Pflege-Heime besucht.
In einem Viertel von den Alten-Heimen und Pflege-Heimen gab es kein Schmerz-Management.
Das heißt:

• Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben nicht aufgeschrieben: Wer hat Schmerzen?
• Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben nicht aufgeschrieben: Was kann man gegen die Schmerzen machen?
• Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben nicht aufgeschrieben: Wie kann man die Schmerzen behandeln?

In jedem fünften Alten-Heim oder Pflege-Heim gab es keine Schmerz-Einschätzungs-Instrumente.
Das heißt: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen konnten nicht sehen: Wie stark sind die Schmerzen von den Bewohnern und Bewohnerinnen?
Das war egal:

• ob die Bewohner oder Bewohnerinnen Demenz hatten
• ob die Bewohner oder Bewohnerinnen keine Demenz hatten.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben zu wenig über das Thema Schmerz gelernt.

Die Volksanwaltschaft hat Kritik an den Pflege-Heimen.
Die Pflege-Heime antworten auf die Kritik.

Achitz sagt: Wir haben einen Prüf-Schwer-Punkt gemacht.
Das heißt: Wir haben uns ein bestimmtes Thema genau angeschaut.
Das Thema war: Schmerz-Management.
Ein Jahr später ist es besser geworden.
Viele Heime wissen: Sie müssen etwas ändern.
Deshalb haben die Heime Fortbildungen zum Schmerz-Management gemacht.
Oder sie haben die Fortbildungen geplant.
In vielen Heimen gibt es jetzt ein Schmerz-Management.
Bei unserem ersten Besuch gab es das noch nicht.
Aber es gibt immer noch Probleme.
Zum Beispiel: Manche Menschen brauchen eine multimodale Schmerz-Behandlung.
Das heißt: Verschiedene Fach-Personen müssen zusammen arbeiten.
Zum Beispiel:

• Ärzte und Ärztinnen
• Pflege-Personen
• Physio-Therapeuten und Physiotherapeutinnen.

Aber manchmal sind die Fach-Personen nicht da.
Zum Beispiel in der Nacht oder am Wochenende.
Dann kann man den Menschen nicht helfen.
Achitz sagt: Wir werden weiter aufpassen.