“Schlechte Versorgung, erschwerte Resozialisierung und steigende Suizidzahlen sind leider Alltag in den heimischen Justizanstalten. Das sind die Folgen des virulenten Personalmangels, auf den ich seit Jahren hinweise. Die offizielle Antwort lautet dann immer ‘Alle Planstellen sind besetzt’. Das stimmt nicht mal auf dem Papier”, so Volksanwältin Gaby Schwarz. Langzeitkrankenstände und Karenzen werden nicht berücksichtigt. Zudem ist eine Pensionierungswelle absehbar. Das bedeutet einen generellen Mangel an JustizwachebeamtInnen, PsychaterInnen, SozialarbeiterInnen, ErgotherapeuthInnen etc.
“Österreichs Haftanstalten sind auf 8.800 Häftlinge ausgelegt. Derzeit gibt es aber mehr als 9.600. Angesichts des Überbelags wäre es dringend notwendig, zu evaluieren, ob das Kontingent an Planstellen, das vor Jahren unter anderen Umständen festgesetzt wurde, den aktuellen Anforderungen entspricht. Aus meiner Sicht ist die Rechnung einfach: Wenn die Zahl der Inhaftierten steigt, muss auch die Zahl an Planstellen steigen, um einen geordneten Strafvollzug bestmöglich zu gewährleisten”, appelliert Gaby Schwarz.
Foto: Volksanwaltschaft/Daniel Bointner