Volksanwältin Gertrude Brinek zum 105. Weltfrauentag

8. März 2016

Bei der Volksanwaltschaft langen jährlich deutlich weniger Beschwerden von Frauen als von Männern ein. Ein Phänomen das sich bereits seit Jahren verfolgen lässt und auch Anlass zur Festlegung eines eigenen Gender-Ziels seitens der Volksanwaltschaft war.

„Wir bemühen uns besonders, Frauen zu ermutigen, Beschwerden einzureichen und auf Missstände aufmerksam zu machen“, bekräftigt Brinek. „Die Hemmschwelle sich zu beschweren, ist bei Frauen einfach höher!“ Egal ob es dabei um die Altersversorgung, Gehaltsunterschiede oder Ansprüche aus Unterhaltsverfahren geht.

Vor allem durch Verfahrensverzögerungen bei Gericht sind Frauen benachteiligt. In einem besonders dramatischen Fall wartete eine Beschwerdeführerin vier Jahre auf die Entscheidung des Gerichts über die Höhe des zugesprochenen Unterhalts. „Es ist inakzeptabel, dass inhaltlich komplexe Fälle und schwierige Personalsituationen bei den Gerichten zu Lasten der Betroffenen gehen“, so die Volksanwältin. Anlässlich des heutigen Weltfrauentages appelliert Gertrude Brinek daher an alle Frauen: “Schauen Sie von Anfang an auf sich!“