Massive Erhöhung von Wiener Friedhofsgebühren

26. Juli 2017

Immer wieder beschweren sich Bürger bei der Volksanwaltschaft über massive und nicht nachvollziehbare Erhöhungen von Friedhofsgebühren. Exorbitante Preiserhöhungen erfolgen in der Regel unangekündigt und sind für Kunden nicht transparent, da weder ein detailliertes Leistungsverzeichnis, noch eine Lageklassifizierung verfügbar sind. Für Grabbenützer ist nicht überschaubar, wo konkret welche Tarife gelten und wodurch die massiven Unterschiede bedingt sind.

In einem besonders drastischen Fall soll etwa ein Wiener anstatt € 199,10 nun für dasselbe Grab plötzlich € 420,00 bezahlen. Dies entspricht einer Preissteigerung von über 110 %. Im Verlauf der letzten 30 Jahre wurde der Volksanwaltschaft in diesem Fall sogar eine Verteuerung um mehr als 2000 % dargelegt.

Für Volksanwältin Brinek ist diese massive Verteuerung durch einen marktbeherrschenden Anbieter wie die Wiener Friedhöfe GmbH völlig inakzeptabel und keinesfalls nachvollziehbar. „Für viele Menschen ist es einfach keine Option, ein Grab aufzulassen. Sie sind praktisch gezwungen, die Gebührenerhöhungen hinzunehmen. Gerade ältere Menschen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln fallen diesem System zum Opfer, “ so Brinek.

Daher fordert die Volksanwaltschaft die Wiener Friedhöfe GmbH dazu auf, Berechnungen, Protokolle und Beschlüsse vorzulegen, aus denen die Erforderlichkeit der gravierenden Gebührenerhöhungen hervorgeht und auch zum Vorwurf der intransparenten Gebührengestaltung Stellung zu nehmen.