Volksanwaltschaft und FH JOANNEUM : Partnerschaft zum Menschenrechtsschutz
Was sind die Aufgaben der Volksanwaltschaft und wie schützen ihre Kommissionen die Menschenrechte im Bereich Gesundheit und Pflege? Diese Fragen standen im Fokus eines Vortrages, den Volksanwalt Günther Kräuter im Zusammenwirken mit Rektor Karl Pfeiffer an der FH JOANNEUM initiiert hatte.
„Die Studierenden werden künftig in leitenden und verantwortungsvollen Berufen im Gesundheits- und Pflegewesen arbeiten. Es ist daher wichtig, dass sie über die Arbeit der Volksanwaltschaft Bescheid wissen und das Bewusstsein und die Sensibilität für menschenrechtliche Fragestellungen und Probleme weiter gestärkt werden“, betont Kräuter.
Bekanntlich besuchen sechs Expertenkommissionen der Volksanwaltschaft unangemeldet Einrichtungen in ganz Österreich und kontrollieren, ob Menschenrechte eingehalten werden. Präventiv sollen durch Strukturverbesserungen Menschenrechtsverletzungen verhindert werden. Dorthin ist es noch ein weiter Weg: Sedierende Medikamente, die medizinisch nicht nötig sind, private Securities, die illegal Pflegehandlungen durchführen, Psychiatriepatienten, die in Gangbetten liegen müssen – Kräuter nannte drastische negative Beispiele aus der Praxis in Plegeeinrichtungen. Dem Personal sei allerdings in den seltensten Fällen die Verantwortung für Missstände anzulasten. Die Studierenden stellten engagierte Fragen und bewiesen Verständnis und Empathie für die heiklen und sensiblen Menschenrechtsthemen.
Gemeinsames Ziel von FH JOANNEUM und Volksanwaltschaft ist es, Studierende von Gesundheitsberufen für diese elementaren Fragen zu sensibilisieren. „Das ist ein wichtiger Beitrag, um Menschenrechtsverletzungen künftig zu verhindern, bevor sie überhaupt geschehen können“, betont Kräuter. Auch Institutsleiter und E-Health-Studiengangsleiter Robert Mischak und Werner Hauser, Fachbereichs-Koordinator für Recht an der FH JOANNEUM, wollen die Kooperation mit der Volksanwaltschaft vertiefen. Der nächste Vortrag ist bereits geplant.