Volksanwaltschaft prüft ärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen

9. Februar 2016

Kräuter betont: „Die heutige mediale Reaktion des Hauptverbandes, dass zwar ein Verteilungsproblem vorhanden sei, generell aber auf hohem Niveau gejammert werde, ist aus Sicht der Volksanwaltschaft keine adäquate Reaktion auf die offensichtliche kinderärztliche Unterversorgung. Wir werden daher den Hauptverband der Sozialversicherungsträger und das Gesundheitsressort zu dieser so wichtigen gesundheitspolitischen Frage unter die Lupe nehmen.“ Ziel des Prüfverfahrens sei eine Analyse der Defizite und Probleme und rasche Reformen im Interesse der Kinder und Jugendlichen.

Aus gesundheitspolitischer Sicht sei jedenfalls unabdingbar, dass flächendeckend genügend Kinderärzte sowohl wochentags als auch am Wochenende in Ordinationen erreichbar seien sowie ein kinderärztlicher Notdienst auch Hausbesuche mache.

Versorgungslücke Kinderpsychiatrie

Bereits im Vorjahr hatte die Volksanwaltschaft in ihrem Bericht an das Parlament auf die „eklatante Versorgungslücke“ mit Fachärzten für die Kinderpsychiatrie hingewiesen. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass bis zu 200 000 Kinder und Jugendliche in Österreich von psychiatrischen Störungen betroffen sind, demgegenüber fehlen Hundertschaften an ausgebildete Fachärztinnen und Fachärzten,“ so Kräuter.

Die Volksanwaltschaft fordert eine Lockerung des 1:1 Ausbildungsschlüssels, damit ein ausreichendes Versorgungsangebot für dringend psychisch behandlungsbedürftige Kinder und Jugendliche sichergestellt werden könne.