Volksanwalt ortet Missstände bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Die Volksanwaltschaft ortet gravierende Missstände bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Deren Unterbringungen in Massenquartieren "gehe gar nicht", beanstandete Volksanwalt Günther Kräuter bei der heutigen Pressekonferenz. An die Länder erging die Forderung, durch die Kinder- und Jugendhilfe die Obsorge für die oft schwer traumatisierten jungen Menschen zu übernehmen.
Auch im jährlichen Bericht an den National- und Bundesrat veröffentlicht die Volksanwaltschaft bereits aufgedeckte Missstände in diesem Bereich. Volksanwalt Kräuter kritisierte vor den Medienvertretern, dass Österreich offensichtlich nicht in der Lage sei, Klarheit im Umgang mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen zu schaffen. So würden die Kinder und Jugendlichen beispielsweise in Bayern von der Jugendhilfe betreut und landesweit untergebracht. "In Österreich sind die Verantwortlichen offenbar dazu nicht in der Lage", so Kräuter.
Kommissionsleiter Franjo Schruiff, Katharina Glawischnig von der Asylkoordination Österreich, Monika Pinterits von der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler nahmen an der außerordentlich gut besuchten Pressekonferenz mit inhaltlichen Statements teil.
Gemeinsam wurde eindringlich an die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern appelliert, die rechtswidrige Unterscheidung von inländischen und ausländischen unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zu beenden.
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Podium der heutigen Pressekonferenz (v.l.n.r.): Mag.a Katharina Glawischnig (Asylkoordination), RA Mag. Franjo Schruiff (Leiter der Kommission 6 der Volksanwaltschaft), Volksanwalt Dr. Günther Kräuter, DSAin Monika Pinterits (Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft) und Bürgermeister Andreas Babler, MSc (Traiskirchen).