Volksanwalt Fichtenbauer bei Podiumsdiskussion zu den Rechten chronisch kranker Kinder
Am 13. November 2018 fand im Albert-Schweitzer-Haus in Wien eine Podiumsdiskussion zum Thema „Rechte chronisch kranker Kinder“, insbesondere im Bildungssystem, statt. Teilnehmer war neben Familienministerin Mag.Dr. Juliane Bogner-Strauß, Dr. Lilly Damm (Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien) und Paul Kimberger (Lehrergewerkschaft) auch Volksanwalt Dr. Peter Fichtenbauer.
Bei der Diskussion meldeten sich zahlreiche Betroffene zu Wort und berichteten über ihre Probleme. Manche Schilderungen zeigten das erstaunliche, offenbar nach wie vor bestehende Wissensdefizit auf Seiten von Lehrkräften, wie mit chronischen Erkrankungen umzugehen ist. Noch immer gäbe es Fälle, in denen Schulen Kinder aufgrund ihrer Erkrankungen nicht aufnehmen würden.
Volksanwalt Dr. Fichtenbauer stellte in diesem Zusammenhang klar: „Es ist inakzeptabel, wenn Kinder an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. In einem reichen Land wie Österreich muss es möglich sein, auch chronisch kranken Kindern die uneingeschränkte Teilnahme an Schule und Bildung zu ermöglichen. Lehrkräfte müssen für die Bedürfnisse chronisch kranker Kinder schon in der Ausbildung sensibilisiert werden und an den Schulen ist für ausreichendes medizinisches Fachpersonal zu sorgen.“ Dr. Fichtenbauer verwies auch auf die jahrelangen Bemühungen der Volksanwaltschaft zu diesem Themenbereich.
Das Podium einigte sich auf drei Maßnahmen, um Diskriminierungen zu vermeiden: adäquate und regelmäßig aktualisierte Erste-Hilfe-Ausbildung für alle Lehrkräfte; Wissensvermittlung über chronische Krankheiten während der Lehrerausbildung; Assessments bei der Aufnahme chronisch Kranker an Schulen, bei denen sich Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulärztinnen und Schulärzte an einen Tisch setzen und abklären, was das jeweilige Kind für eine erfolgreiche Schullaufbahn benötigt. Auch der Vorschlag von Dr. Damm, einen Filmspot zu drehen, der auf die Bedürfnisse chronisch kranker Kinder aufmerksam macht, fand allgemeinen Beifall. Ministerin Bogner-Strauß sicherte zu, sich innerhalb der Bundesregierung für die Anliegen chronisch kranker Kinder stark zu machen und die während der Podiumsdiskussion gemachten Vorschläge zu unterstützen.
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Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (Erste Reihe, 3.v.l.), Volksanwalt Peter Fichtenbauer (3.v.r.), Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (2.v.r.) und Wissenschafterin Lilly Damm (1.v.r.) diskutierten mit Betroffenen über die Situation von chronisch kranken Kindern. Hier am Bild: Vertreterinnen und Vertreter der Patientenorganisationen „Österreichische Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Vereinigung“, „Österreichische Vereinigung Morbus Bechterew“, „Österreichische Rheumaliga“, „PSO austria“ und „Rheumalis“ sowie „Myelom & Lymphomhilfe Österreich“
(c) Klaus Ranger / chronisch_konkret