Volksanwalt kündigt Impfgipfel für einheitlichen Schutz an
Das Jahr 2018 brachte Negativrekorde bei Masern und Neuerkrankungen aufgrund von Zeckenbissen, so Volksanwalt Günther Kräuter: „72 Menschen starben im Vorjahr europaweit an Masern, 5 Personen alleine in Österreich infolge von Zeckenbissen. Diese Zahlen sollten endlich Anlass für einen einheitlichen Impfschutz sein.“ Kräuter kündigt daher einen Impfgipfel in der Volksanwaltschaft an. Dazu werden unter anderem Gesundheitsministerin, Expertinnen und Experten, Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Gesundheitssprecherinnen und -sprecher der Parlamentsfraktionen geladen.
Die Zahl der Erkrankungen infolge von Zeckenbissen hat im Vorjahr dramatisch zugenommen, 154 Patienten mussten stationär aufgenommen werden. Dennoch ist die Kostenübernahme bundesweit nicht einheitlich geregelt. Medienberichten zufolge streicht die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse etwa die Zeckenimpf-Aktion.
Auch im Bereich der Masern-Impfungen gibt es unterschiedliche Standards, kritisiert Kräuter: In der Steiermark bestehe für medizinisches Personal de facto eine Impfpflicht, bei Anmeldung in Höheren Schulen muss ein Impfpass vorgelegt werden, in anderen Bundesländern noch nicht. "Ich fordere neuerlich eine Aufnahme der Masern-Impfung in den Mutter-Kind-Pass, geknüpft an die volle Auszahlung des Kinderbetreuungsgeldes. Auch die Vorsorge gegen HPV-bedingte Krebsformen wie Gebärmutterhalskrebs durch Impfungen im Kindes- und Jugendalter müsse als überaus wichtiges Thema miteinbezogen werden", so Kräuter. Die Wichtigkeit der HPV-Impfung werde nach wie vor massiv unterschätzt.