Sommerlicher Stau in der Westeinfahrt
Wer heuer vor dem Sommer mit dem Auto über die Westeinfahrt nach Wien fahren wollte, brauchte starke Nerven. Immer wieder ist es auf Grund von Baustellen zu Staus gekommen. Nach Aussagen der MA28, die für die Baustellenkoordination zuständig war, musste auf einer Gesamtstrecke von neun Kilometern der Straßenbelag erneuert werden, da dieser dem erhöhten Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren nicht mehr standhalten hätte können. So ein Vorhaben nehme Monate in Anspruch, daher sei der Baubeginn mit Mai 2014 festgelegt worden. Bei dieser Gelegenheit wurden aber zeitgleich Kanalrohre und ein Gasdruckrohr sowie Gleisbauarbeiten an Ausweichrouten durchgeführt, was die Lage zusätzlich verschärfte. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer klagten über mangelnde Information und Koordination, ja sogar über gähnende Leere bei so mancher Baustelle: Es wären keine Arbeiterinnen und Arbeiter anwesend gewesen.
Im Studio erläuterte der Leiter der MA 28 die Situation. Er sprach an, dass die Baustellen unaufschiebbar gewesen seien und die Bevölkerung informiert worden sei. Volksanwalt Fichtenbauer entgegnete, dass allen bewusst sei, dass Straßen und Brücken im Laufe der Zeit saniert werden müssten. Bedenkt man aber, dass täglich an die 30.000 Pendlerinnen und Pendler nur durch das Nadelöhr Westeinfahrt in die Stadt kommen, dürfe durch sorgfältige Planung und Information kein derartiger Verkehrsinfarkt entstehen.
Volksanwalt Fichtenbauer sprach auch das Fehlen von Arbeiterinnen und Arbeitern an manchen Baustellen an. Er selbst habe sich bei einem Lokalaugenschein ein Bild direkt bei der Westeinfahrt machen können. An einem Freitag Vormittag sei auf einem Abschnitt von mehreren Kilometern niemand zu sehen gewesen. Die Polizei räumte gegenüber der Volksanwaltschaft Fehler ein und will künftig stärker in die Planung einbezogen werden, um besser präsent sein zu können.
Im Hinblick darauf, dass im Frühsommer 2015 die Gegenfahrbahn der Westeinfahrt saniert werden wird, war eine kritische Beleuchtung der Situation im Mai und Juni 2014 sehr wichtig. „Ich hoffe, dass man aus den Fehlern des heurigen Jahres lernt und es nächstes Jahr besser macht“, so Volksanwalt Fichtenbauer.