Zu wenig Gymnasiumsplätze für Schulanfänger in Feldbach
Der Vater eines Buben beschwerte sich bei Volksanwalt Walter Rosenkranz, da sein Sohn keinen Platz am Gymnasium in Feldbach bekommen hatte. Nur eine erste Klasse sei dort eingerichtet, das reichte bei sechzig Anmeldungen nicht. 27 Kinder wurden abgewiesen. Darüber, dass sein Sohn keinen Platz am Gymnasium in Feldbach erhalten könne, wurde der Mann seitens der Schule erst informiert, als es auch für die Anmeldung an anderen Schulen schon zu spät war. Ebenso seien für ihn die Auswahlkriterien, wer einen Schulplatz bekommen habe, intransparent gewesen. Er fragte sich, warum trotz Bedarfs nicht mehr Schulplätze geschaffen würden.
Der ehemalige Schuldirektor, Mitglied einer Interessengemeinschaft, die sich für die Einrichtung zusätzlicher Schulklassen engagiert, weist darauf hin, dass durch das Auspendeln von Schulkindern auch viele Freizeit- und Sportvereine potentiellen Nachwuchs verlieren würden. Er zeigte sich allerdings optimistisch, dass es am Standort Feldbach künftig zwei erste Klassen geben werde.
Den Vorwurf der Untätigkeit ließ der zuständige Bildungslandesrat und frühere Volksanwalt Werner Amon nicht gelten, eine AHS-Langform gebe es in Feldbach auch erst seit dem Schuljahr 2020/21. Die Anzahl von Schulkindern, die zum Gymnasiumsbesuch auspendeln würden, sei stetig im Sinken. Auch die Direktion der Schule sei auf seine Initiative hin erst kürzlich von Graz nach Feldbach verlegt worden. Bei der Auswahl der Schüler spielten verschiedene gesetzliche Vorgaben eine Rolle, es gehe unter anderem auch darum, andere Schulstandorte nicht zu gefährden.
Nach Volksanwalt Rosenkranz habe die Schulleitung offenbar die große Überzahl an Anmeldungen nicht vorhersehen können. „Österreich hat aber auch die Kinderrechtskonvention ratifiziert, in der allen Kindern gleiche Ausbildungschancen eingeräumt werden. Die Bildungsdirektion könnte künftig in den Volksschulen schon bei Eltern abfragen, ob sie ihre Kinder später im Gymnasium anmelden wollen“, so der Volksanwalt. Den Optimismus des früheren Schuldirektors teilte Rosenkranz, da auch schon in Deutschlandsberg mit 11.700 Einwohnern eine zweite erste Gymnasiumsklasse eingerichtet worden sei und es im Bezirk Feldbach 13.350 Einwohner gebe.
Nachgefragt: Verkehrsberuhigung an der Schattendorfer Straße
Bereits im Mai berichtete die Sendung „Bürgeranwalt“ über die Bürgerinnen und Bürger der burgenländischen Gemeinde Marz, die sich über den Verkehrslärm entlang ihrer Hauptstraße, die Teil der L224 („Schattendorfer Straße“) ist, beschwerten. Zwar gelte im Ortsgebiet eine 50 km/h-Beschränkung, die meisten würden sich jedoch nicht daran halten und Kontrollen gebe es auch nicht. Die Marzerinnen und Marzer sammelten daher Unterschriften und forderten vom Land eine 30 km/h-Beschränkung. Ein Planungsbüro sei mit einem Konzept für verkehrsberuhigende Maßnahmen beauftragt worden. Da seit dem Einschreiten der Bürger bereits drei Jahre und seit dem Einschreiten der Volksanwaltschaft bereits ein Jahr vergangen ist, bezeichnete auch Volksanwalt Walter Rosenkranz die Entwicklung als „unbefriedigend und zu zögerlich“, größere Bauvorhaben müssten jedoch budgetiert werden. Dies erfolge normalerweise gegen Jahresende. Es bleibe daher zu hoffen, dass die benötigten Mittel 2023 vorhanden sind und es im Frühjahr zu den ersehnten Maßnahmen komme, schloss Rosenkranz.
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Auf der ORF-TVthek können Sie jeweils eine Woche lang die aktuelle Sendung des Bürgeranwalts online sehen.