Volksanwaltschaft für kostenlose Impfungen

19. Jänner 2024

„Bei der Volksanwaltschaft melden sich immer wieder Menschen, die sich die Impfung gegen Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt, nicht leisten können. Dafür muss man in der Apotheke 500 Euro hinlegen, obwohl die Impfung für Menschen ab 50 im Impfplan des Gesundheitsministeriums empfohlen wird. Empfohlene Impfungen sollten kostenlos sein“, fordert Volksanwalt Bernhard Achitz anlässlich des „Impftags 2024“ am 20. Jänner. Für das Gesundheitssystem wären die Impfkosten wohl auch billiger als die dadurch vermeidbaren Behandlungskosten.

„Prävention hält gesund, erspart den Menschen viel Leid und dem Gesundheitssystem Geld für die Heilbehandlung. Dazu bekennen sich in der trockenen Theorie alle. In der Praxis hängt aber viel von Bildung und Einkommen ab“, sagt Volksanwalt Bernhard Achitz.

„Gesundheitsvorsorge muss man sich leisten können, auch hier gibt es immer noch Zwei-Klassen-Medizin. Erfreulich ist, dass das Gesundheitsministerium abgekündigt hat, dass das Impfangebot schrittweise erweitert werden soll, Details sind aber noch nicht bekannt. Der Handlungsbedarf ist jedenfalls hoch: So sind etwa auch die HPV-Durchimpfungsraten niedrig, aber die teure Impfung müssen Menschen ab 21 Jahren selbst bezahlen. Zuletzt wurde auch über Keuchhusten-Impflücken und verstärktes Krankheitsaufkommen berichtet. Achitz: „Impfungen müssen nicht nur kostenlos sein, auch der Zugang könnte erleichtert werden, etwa durch öffentliche Impfstraßen mit zentralem Terminmanagement.“

Gürtelrose-Impfung kostet 500 Euro

Herpes Zoster, auch als Gürtelrose bekannt, wird durch Viren ausgelöst, die häufig bereits in der Kindheit übertragen wurden. Sie tritt meist bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Auch Schwangere und immunsupprimierte Personen haben ein erhöhtes Risiko. Dagegen gibt es eine hochwirksame Impfung, die laut Impfplan Österreich für Über-50-Jährige empfohlen wird. Die Kosten für eine Vollimmunisierung (zwei Dosen) betragen allerdings rund 500 Euro. Achitz: „Ich gehe aber davon aus, dass bei zentraler Beschaffung durch die öffentliche Hand die Kosten deutlich geringer ausfallen würden und auch die Handelsspannen für Pharmagroßhandel und Apotheken wegfallen würden.“

SERVICE: Die Volksanwaltschaft ist unter post@volksanwaltschaft.gv.at sowie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 223 223 erreichbar.