Volksanwältin Brinek im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der HLW Hollabrunn

7. November 2012

Vor dem kürzlich in Hollabrunn stattgefundenen Sprechtag von Dr. Gertrude Brinek gestaltete die Volksanwältin Unterrichtsstunden an der HLW Hollabrunn, um den Schülerinnen und Schülern die Arbeit der Volksanwaltschaft näher zu bringen.

 

Volksanwältin Brinek: „Lebendiger Unterricht“

Zweieinhalb Stunden nutzen die jungen Zuhörerinnen und Zuhörern die Gelegenheit, mehr über die Arbeit der Volksanwältinnen und des Volksanwalt und über das Leben im Rechtsstaat zu erfahren.

Im Rahmen des Gesprächs erzählte Dr. Gertrude Brinek unter anderem von den verschiedenen Problembereichen der Menschen, die Rat bei der Volksanwaltschaft suchen. Häufige Themen seien aus dem Sozialbereich, dem Asylwesen und dem Baurecht. In rund 1.000 Fällen musste die Volksanwaltschaft im vergangenen Jahr (2011) einen Fehler der Behörden feststellen, wie Brinek berichtete. Dabei handelt es sich immerhin um 12 Prozent aller Beschwerdefälle. Die Volksanwaltschaft versuche den Menschen auch dann mit Rat und Auskunft zur Seite zu stehen, wenn die Probleme nicht ihren Zuständigkeitsbereich fallen erzählt Brinek, die ihrem Publikum auch von Härtefällen in den Bereichen Soziales, Jugend und Kinder berichtete.

Ein Fall, an dem die Schüler besonderes Interesse zeigten, handelte von einer Pferdeliebhaberin, die eine Reithalle mit Wohngebäude und Gästehaus ersteigert hatte. Nachdem ein Brand das Wohnhaus zerstört hatte, stellte sich heraus, dass es für den Reitstall keine gültige Bewilligung gegeben hatte. Aufgrund akuter Einsturzgefahr des Daches sollte der Betrieb sofort eingestellt werden. Die Eigentümerin, überhäuft mit Schulden und ohne Unterkunft, suchte Hilfe bei der Volksanwältin. Happy End gab es keines. Brinek: „Die Frau hat sich auf eine mündliche Information verlassen, hat es aber verabsäumt, sich etwas Schwarz auf Weiß geben zu lassen.“

Die Volksanwältin freute sich über das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Arbeit der Volksanwaltschaft. „Das war lebendiger Unterricht“, sagte die Volksanwältin nach dem Gespräch.