Stoisits bei Gedenkveranstaltung für Hildegard Burjan

26. Jänner 2012

Im Gedenken an Hildegard Burjan, der Begründerin der Caritas Socialis, luden der Fonds Soziales Wien und Caritas Socialis am Abend des 24. Januar zur Diskussionsveranstaltung „Sozial engagiert – woraus motiviert? Solidarität zwischen Generationen“ in die Volkshalle des Wiener Rathauses.

Die Bedeutung sozialen Engagements stand somit im Vordergrund dieses Gesprächsabends, an dem, neben Volksanwältin Mag. Terezija Stoisits, auch Stadträtin Sonja Wehsely, Cecily Corti, Gründerin & Leiterin VinziRast/CortiHaus, Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen-Komitee, ÖGB, und Therese Schaffer, Schulsprecherin Gymnasium Sacre Coeur Wien sowie Pater Alois Riedlsperger SJ teilnahmen.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch Univ. Prof. Dr. Christoph Badelt, den Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, der der schwierigen Frage  „Wie sozial kann Politik in Zeiten der Wirtschaftskrise sein?“ nachging, und dabei nicht zuletzt für eine aktive Rolle von sozial engagierten Personen in der Politik plädierte.

Beharrlichkeit führt zu Veränderungen

Während der regen Diskussion betonte Volksanwältin Stoisits die Bedeutung des „lästig seins“ für das Bewirken politischer Veränderungen: „Politiker, die Rahmenbedingungen für Sozialpolitik schaffen, können Experten auf dem Gebiet sein und sind es vielfach auch, aber sie müssen es nicht.“ Gleichzeitig hob sie den „Erfahrungsschatz und den Wert jener“ hervor, die „entweder Erfahrung durch ihre Arbeit auf einem Gebiet haben oder selbst betroffen“ seien.  Auch Willi Mernyi verwies darauf, dass vieles nur mit Beharrlichkeit erreicht werden könne. Therese Schaffer berichtete über soziale Projekte ihrer Schule. Alois Riedlsperger SJ warnte in seinem Beitrag davor, die Verantwortung und die Schuld auf andere abzuschieben. Cecily Corti erzählte von ihrem ganz persönlichen Zugang zu sozialem Engagement, und Sonja Wehsely sprach vom Wohlfahrtsstaat als Voraussetzung für ehrenamtliches soziales Engagement.

Hildegard Burjan (1883-1933) gründete die Wiener Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“ und engagierte sich politisch für benachteiligte Frauen. Tatkräftig und innovativ beschritt sie neue Wege der Hilfe: als Wiener Gemeinderätin, als erste weibliche Abgeordnete der christlich-sozialen Partei im österreichischen Parlament. Sie wird am Sonntag in Wien seliggesprochen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.cs.or.at und www.fsw.at