Nach Pyrotechnik-Fiasko bei Fußballderby: Volksanwalt Walter Rosenkranz lädt zu Rundem Tisch mit BMI, ÖFB, Rapid und Austria
Rosenkranz: „Sicherheit von Stadionbesuchern ist ein Menschenrecht!“
Zu den aktuellen Ereignissen beim Wiener Fußballderby am 22. September meldet sich nun auch der zuständige Volksanwalt Dr. Walter Rosenkranz zu Wort: „Zu den Aufgaben der Volksanwaltschaft gehört nicht nur die sogenannte ‚nachprüfende Kontrolle‘, wie sie aus der ORF-Sendung ‚Bürgeranwalt‘ bekannt ist, sondern auch der Schutz und die Förderung der Menschenrechte. Darunter fällt auch die Beobachtung von Polizeieinsätzen in Stadien bei Sportveranstaltungen.“
In den Jahresberichten der Volksanwaltschaft an Nationalrat und Bundesrat zur Präventiven Menschenrechtskontrolle kritisiere man schon seit Jahren, dass immer wieder verbotene Pyrotechnik offenbar ungehindert in die Stadien gelangen kann, bisher laut Rosenkranz allerdings ohne Erfolg.
„Bereits am 5. September ist die Volksanwaltschaft an das BMI herangetreten, um einen Runden Tisch aller Stakeholder zur Problematik der Pyrotechnik in den Stadien anzukündigen. Zu diesem habe ich aus aktuellem Anlass Vertreter von BMI, ÖFB, SK Rapid und FK Austria Wien für 15. Oktober in die Volksanwaltschaft eingeladen“, erklärt Rosenkranz. Kompetenzfragen und Ausreden, wer für die Sicherheit zuständig sei, seien für eine Lösung zum Schutz der Stadionbesucher entbehrlich; praktikable Lösungen seien gefordert. Raketen, wie sie jüngst beim Derby in den Familiensektor geschossen wurden, seien auffällig genug, um bei echten Kontrollen nicht übersehen werden zu können.
„Es ist mir schleierhaft, wie solche Gegenstände übersehen werden können“, so Rosenkranz. „Für Gewalt in Stadien gilt auch Null-Toleranz und effektive Verhinderung. Es geht nicht um Polizei ODER Vereine, sondern um Polizei UND Vereine!“ Die Problematik sei nicht nur in Österreich, sondern in allen europäischen Ländern bekannt. Beispielsweise in Großbritannien habe man durch verschiedene Maßnahmen Gefahren bereits stark eindämmen können. Rosenkranz sei zuversichtlich, dass auch in Österreich Gefahren für die körperliche Sicherheit von Sportfans abgewendet werden können.