„Alles, was Recht ist“ - Podiumsgespräch in Mauthausen
Die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit und damit der Rechtsfähigkeit ist keine trockene Materie, sondern betrifft viele Menschen jeden Tag in ihrem Leben. Menschen sind auf der Flucht, finden sich nach Krieg und Vertreibung als Staatenlose, oder sie können aufgrund von Pflegebedürftigkeit, Behinderung oder Demenz nur teilweise selbst über ihr Leben bestimmen. Darüber diskutierte Volksanwalt Bernhard Achitz bei einem Podiumsgespräch anlässlich des Menschenrechtesymposiums Mauthausen.
„An Orten, wo die Freiheit beschränkt ist, etwa Gefängnissen oder Pflegeheimen, ist die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen besonders groß“, und die Volksanwaltschaft ist dort mit der Präventiven Menschenrechtskontrolle beauftragt, wie Achitz erläuterte: „Wir schauen uns an, ob die Menschen möglichst selbstbestimmt leben können, und ob sie in ihrer Selbstbestimmung ausreichend unterstützt werden.“
Die gesamte Podiumsdiskussion können Sie hier nachschauen:
Unter der Leitung von Verena Humer von der Kulturplattform Kupf diskutierten weiters:
- Silvia Dinhof-Cueto vom Gedenkverein Republikanische Spanier in Österreich, die als Tochter eines im KZ Mauthausen gefangenen Spanienkämpfers ohne Staatsbürgerschaft aufwuchs;
- Renate Frech, deren Fokus auf Menschenrechten, Rückkehr von Flüchtlingen sowie Schutz vor sexueller Gewalt in akuten Flüchtlingskrisen liegt;
- Rihab Toumi, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung, die kritisierte, dass je nach Bundesland bis zu 40 Prozent der Jugendlichen im eigentlich wahlberechtigten Alter aufgrund fehlender Staatsbürgerschaft in Österreich nicht wählen dürfen.
Menschenrechtesymposium der Bewusstseinsregion Mauthausen
Mit dem jährlich stattfindenden Internationalen Menschenrechtesymposium rund um den 9. November (Reichspogromnacht) will die „Bewusstseinsregion Mauthausen der damaligen Ereignisse gedenken und mit aktuellen Themen im Bereich der Menschenrechte dort hinschauen, wo heute Unrecht geschieht.