Volksanwalt Achitz übergibt Roadmap Gesundheit 2020 an Gesundheitsminister Anschober

29. September 2020

Das Sozialministerium und die von Gewerkschaften, Arbeiter- und Ärztekammer gebildete "Offensive Gesundheit" haben ihren vor zweieinhalb Monaten unter der Moderation von Volksanwalt Bernhard Achitz gestarteten Strukturdialog abgeschlossen. Die daraus entstandene "Roadmap Gesundheit 2020" mit Umsetzungsvorschlägen für die Schaffung eines zukunftssicheren Systems für Gesundheit und Langzeitpflege wurde Minister Rudi Anschober am 28. September übergeben. „Immens wichtig für die Zukunft des Gesundheits- und Pflegesystems in Österreich“, waren sich der Minister und die Vertreterinnen und Vertreter der Initiative einig.

Sofortmaßnahmen zur unmittelbaren Entlastung

Inhaltlich konzentrieren sich die Ergebnisse auf die großen systemrelevanten Themen Personalbedarf, Arbeitsbedingungen und Ausbildung. Zum ersten Punkt wird in der Roadmap festgehalten, dass die Erarbeitung eines österreichweit verbindlichen, transparenten und bedarfsorientierten Personalbemessungsmodells umgehend gestartet werden müsse. Da die Entwicklungsarbeit einige Jahre in Anspruch nehmen wird, müssten zur unmittelbaren Entlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege Sofortmaßnahmen im Personaleinsatz umgesetzt werden. So dürfe es etwa pro Zuständigkeitsbereich keine Nachtdienste alleine geben und in der mobilen Pflege sollten die Fahrtzeiten einberechnet werden.

Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird in Papier die Planbarkeit und Verlässlichkeit der Arbeitszeit eingefordert. Die Kontrollen in den Gesundheits- und Langzeitpflegeeinrichtungen sollten von spezialisierten Arbeitsinspektoren durchgeführt werden und die Beschäftigten sollten einen erleichterten Zugang zur Schwerarbeiterpension bekommen.

In Sachen Ausbildung enthält das Papier die Forderung nach kostenfreien Aus- und Fortbildungen. Praktika sollten bezahlt werden und die Deckung des Lebensunterhalts während des zweiten Bildungswegs müsse existenzsichernd sein.

Gesundheitsminister Anschober sicherte den Vertretern der "Offensive Gesundheit" zu, dass die Ergebnisse des Dialogs in die geplante Pflegereform einfließen werden.