PVA zahlt Reha im Heilstollen nicht, Patientin droht Jobverlust
Veronika D. leidet an einer Psoriasis-Arthritis. Das bedeutet Entzündungen an zahlreichen Gelenken und sogar an der Wirbelsäule. Auch die Haut ist betroffen: Sie hat schmerzhafte Ausschläge an Händen und Füßen. Schuhe zu tragen tut so weh, dass sie auch im Winter manchmal lieber barfuß geht. Es kommt aber noch etwas dazu: D. arbeitet als Feinkost-Verkäuferin und hat Angst, ihren Job zu verlieren: Kund*innen könnten sich ekeln, denn sie wissen nicht, dass die eitrigen Ausschläge sowie die gesamte Krankheit nicht ansteckend sind.
Das Einzige, was Veronika D. bisher geholfen hat, sind Aufenthalte in der radonhaltigen Luft des Heilstollens in Bad Gastein. „Danach war ich komplett beschwerdefrei“, sagt Veronika D. Bis auf Pigmentstörungen war der Hautausschlag weg - auch die Gelenksbeschwerden seien besser gewesen, sagt Frau Dampf. Ein paar Monate lang, dann begann es langsam wieder. Behandlungen mit Salzwasser, die ihr die Sozialversicherung bewilligt hat, nutzen nichts.
Bewilligung wäre sinnvoll und notwendig
Der Ausschlag am Fuß wird derweil immer größer. D. hat Angst um ihren Arbeitsplatz: „Mein Chef hat schon gesagt: Wenn der Ausschlag an den Händen wiederkommt, muss er mich kündigen. Aber ich gehe gern arbeiten!“ Sie bräuchte erneut einen Reha-Aufenthalt in Bad Gastein, aber die Pensionsversicherung PVA bewilligt den nicht. Veronika D. hat daher einen Termin beim Graz-Sprechtag von Volksanwalt Bernhard Achitz vereinbart, nun prüft die Volksanwaltschaft den Fall. „Es wäre sinnvoll und notwendig, dass die PVA den Antrag bewilligt und Veronika D. wieder im Heilstollen behandelt wird“, so Achitz, der den Fall auch in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ am 22. Februar diskutierte. Von der PVA wollte leider niemand im Studio darüber diskutieren.
Die PVA ist für Rehabilitationsaufenthalte zuständig, die die Folgen von schweren chronischen Krankheiten erleichtern sollen. Achitz: „Für die Pensionsversicherung wäre es auch finanziell sinnvoll, die Reha zu bezahlen. Dadurch kann Frau D. länger arbeiten und muss nicht vorzeitig in Pension gehen - was für die PVA sicher teurer wäre. Wie so oft, gilt auch hier: Krankheiten früh zu verhindern, ist für das gesamte Sozialsystem billiger als die Folgekosten.“
SERVICE: Die Volksanwaltschaft ist unter post@volksanwaltschaft.gv.at sowie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 223 223 erreichbar.