Kräuter: „Würdevolles Altern braucht Qualitätssicherung der Pflege“
Im Rahmen des bevorstehenden Treffens der Landesfinanzreferenten in Wien geht es nicht nur um die Finanzierung des Entfalls des Pflegeregresses, sondern auch um Fragen der Qualitätssicherung und Balance zwischen Heimbetreuung und privater Pflege.
Volksanwalt Günther Kräuter appelliert an Bund und Länder, den derzeit mit 366 Mio. Euro dotierten Pflegefonds, zielgerichtet als Instrument zur Qualitätssteigerung der Pflege sowohl in Heimen als auch im privaten Bereich einzusetzen. Kräuter: „Die unangekündigten Besuche unserer Experten in Heimen zeigen, dass beispielsweise nahezu 50 % der Einrichtungen zur Nachtzeit personell unterbesetzt sind, zu 75 % wird dem oft überbelasteten Personal nicht ausreichend Supervision angeboten.“ Die Mittel des Pflegefonds sollten deshalb an verbindliche Qualitätskriterien wie Personalschlüssel und Infrastruktur gebunden werden.
Auch die Pflege im privaten Bereich muss aus Sicht der Volksanwaltschaft dringend unterstützt werden. Durch die Abschaffung des Regresses sei die Pflege in den eigenen vier Wänden plötzlich teurer geworden als im Heim. Es sei die absurde Situation entstanden, dass die Steuerzahler die teuerste Form, die Heimunterbringung, die von den Menschen gar nicht bevorzugt wird, voll finanzieren. Die gewünschte private und weitaus kostengünstigere Pflege zu Hause dagegen nicht. „Eine massive Erhöhung des Pflegegeldes in allen Stufen, Ausbau mobiler Angebote, Gütezertifikat für Agenturen der 24-h-Betreuung und Qualitätskontrollen durch diplomierte Kräfte sind die wichtigsten Rahmenbedingungen für ein würdiges Altern daheim“, so Kräuter abschließend.