Achitz zum Welt-Alzheimertag: Recht auf menschenwürdige Pflege

21. September 2019

Anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21.9.2019 fordert Volksanwalt Bernhard Achitz einen Rechtsanspruch auf menschenwürdige Pflege sowie mehr Unterstützung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen. Die Zahl der Menschen mit Demenzerkrankungen steigt. Bereits jetzt sind 130.000 Österreicherinnen und Österreicher betroffen, die Zahl soll sich bis ins Jahr 2050 mehr als verdoppelt.

Gleichzeitig herrscht in vielen Bereichen ein akuter Mangel an Pflegepersonal. Der Bedarf an Pflege- und Betreuungskräften wird laut Wifo im mobilen und stationären Bereich bis zum Jahr 2050 um rund 80.000 (+ 127 %) steigen. Auch die Anforderungen an die Pflegekräfte steigen, zum Beispiel aufgrund von Demenzerkrankungen. „Ausreichend und gut ausgebildetes Personal ist jedoch für eine menschenwürdige Pflege unerlässlich“, ist Achitz überzeugt. Das Pflegepersonal leiste Großteils sehr engagierte Arbeit, jedoch oft an der Grenze der eigenen Belastbarkeit.

Achitz: „Der Pflegeberuf ist Schwerarbeit, die Qualifikation und viel Einfühlungsvermögen erfordert. Entsprechend muss sie auch entlohnt werden.“ Gesundheitsförderung, Supervision und Burn-out-Vorbeugung für Pflegerinnen und Pfleger sind unverzichtbar, um qualifizierte Leute im Beruf zu halten.

Zudem benötigen auch pflegende Angehörige dringend mehr Unterstützung, etwa durch den Ausbau mobiler Dienste und Tageszentren. Ein bedarfsgerechtes Angebot ist in diesem Bereich leider nicht flächendeckend vorhanden. Rund 950.000 erwachsene Menschen sind in Österreich bereits informell in die Pflege und Betreuung einer pflegebedürftigen Person involviert, der Großteil davon Frauen. 70 Prozent der pflegenden Angehörigen fühlen sich nach eigenen Angaben überfordert.

„Das Recht auf eine fachgerechte, menschenwürdige Pflege für Demenzerkrankte und alle anderen Pflegebedürftigen muss im Zentrum des ,Masterplans Pflege’ einer künftigen Regierung stehen“, so Achitz.