Prüfverfahren zum HCB-Umweltskandal in Kärnten

1. Dezember 2014

Fichtenbauer kündigt Anfrage an Umweltminister an

Hexachlorbenzol (HCB) wurde bis zu seinem im Jahr 2004 international durchgesetzten Verbot als Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Nachdem HCB in Milch- und Futtermittelproben im Kärntner Görtschnitztal gefunden wurde, leitet Volksanwalt Dr. Peter Fichtenbauer eine amtswegige Prüfung des Falles ein.

Laut vorliegender Medienberichte stammt das Umweltgift aus einer der größten und gefährlichsten Industrie-Altlasten Österreichs im nahegelegenen Gurktal. Dort wurden am Gelände der Donau Chemie jahrzehntelang Umweltgifte produziert und deponiert. An der Sanierung dieser Altlasten wird seit mehr als 20 Jahren gearbeitet.

Im Görtschnitztal wurde das Gift nun offenbar durch die Verbrennung von HCB-hältigem Blaukalk in einem Zementwerk freigesetzt. „Wie nach einer derartig gut erforschten, lang vorbereiteten und hoch subventionierten Sanierung nach dem Altlastengesetz ein hochgefährliches Umweltgift aufs Neue freigesetzt werden konnte, werden wir ganz genau prüfen“, so Volksanwalt Fichtenbauer, der für die kommenden Tage eine Anfrage an den Umweltminister ankündigt. „Ich will vom zuständigen Umweltminister wissen, wer, was, wann wusste und welche Kontrollen durchgeführt wurden. Vor allem aber werden wir die vorgeschriebenen Kontroll- und Sicherheitsvorkehrungen systematisch analysieren, um beurteilen zu können, ob ein behördliches Versagen vorliegt und ob die Sicherheiten zum Schutz der Bevölkerung im Umweltrecht streng genug sind“, schließt Fichtenbauer.