Kräuter zum Tag der Menschenrechte: Erinnerung an Verbrechen gegen Kinder in Heimen

10. Dezember 2018

Volksanwalt und Leiter der Heimopferrentenkommission Günther Kräuter erinnert anlässlich des morgigen "Internationalen Tages der Menschenrechte" an das unendliche Leid von Millionen Kindern und Jugendlichen, die weltweit Opfer von Gewalt und Missbrauch in staatlichen und kirchlichen Einrichtungen wurden.

Kräuter: „Auch in Österreich wurden nach dem 2. Weltkrieg zehntausende fremduntergebrachte Kinder psychisch und physisch schwerst misshandelt und waren roher Gewalt, Ausbeutung und sexuellem Missbrauch schutzlos ausgeliefert.“

Die staatlichen Instanzen hätten völlig versagt, immerhin erkenne die Republik Österreich heute das erlittene Leid und die massiven Menschenrechtsverletzungen durch eine bescheidene Heimopferrente an.

Kirchlicher Beitrag zu Heimopferrenten überfällig

Mehr als ein Drittel der Opfer und somit Anspruchsberechtigten nach dem Heimopferrentengesetz hätten die Gewalt jedoch in kirchlicher Obhut erleiden müssen. In welchem oft erschütternden Ausmaß dokumentiere ein Bericht in der Wochenendausgabe der Tageszeitung "Der Standard". Kräuter: „Es ist nicht einzusehen, dass die Steuerzahler auch für die Renten der kirchlichen Opfer aufkommen sollen. Ich appelliere daher an die Bundesregierung, mit der Kirche in Verhandlungen für eine gerechte finanzielle Beteiligung an den Opferrenten einzutreten.“